Ein Interview mit Esther Narbeshuber
In einem Satz: Was ist Mindfulness für dich?
Ganz im Moment sein. Mit Wohlwollen.
Wie bist du auf Mindfulness gekommen?
Durch eine persönliche Krise. Meine Mutter ist relativ jung und plötzlich an einem Hirnschlag gestorben und ich fand in dieser schwierigen Situation Halt in der persönlichen Praxis.
Wie hat Mindfulness daraufhin dein Leben verändert?
Es ist für mich auch nach so vielen Jahren noch ein Weg zu innerem Einklang und Freude in Familie, Partnerschaft und beruflichen Beziehungen.
Wie setzt du heute Mindfulness ganz konkret im Alltag um?
Ich hab eine Morgenpraxis, die ich jeden Tag mache. Also die Grundlage ist eine klassische Sitzmeditation, nur mit wechselndem Fokus und Compassion.
Hast du eine Lieblingsübung, die du gestressten Kollegen empfehlen kannst?
Einfach die Hand in den Herzbereich der Brust legen und sich so wieder in die eigene Mitte katapultieren. Dadurch, dass ich auf darauf achte: Was kann ich wahrnehmen? Kühle, Wärme, Temperatur, Schwere der Hand usw.
Wer ist dein prototypischer Kunden? Kann man das überhaupt so sagen?
Kann man wirklich so nicht sagen, weil das vom Ingenieur, der sehr technikinteressiert ist über den agilitätsgewohnten kreativen Highperformer und vom Vorstand bis hin zum Mittelmanagement oder HR-Verantwortlichen reicht. Das Thema blüht gerade überall auf.
Wer inspiriert dich?
Nipun Mehta, James Baraz oder Bruder David Steindel Rast. Das sind für mich Menschen, die Achtsamkeit wirklich leben. Die sitzen nicht nur auf ihrem Meditaionskissen, sondern verkörpern das auch darüber hinaus im Alltag.
Was ist das Rezept für deinen Erfolg?
Mir ist es einerseits wichtig, dass ich eine gewisse innere Unabhängigkeit wahre. Momentan erhalten wir sehr viel Zuspruch und Anfragen von Konzernen und Mittelständlern, fast alle Trainings und Lehrgänge sind ausgebucht. Aber könnte ich genauso in mir ruhen, wenn es nicht so wäre?
Die zweite wichtige Sache ist, dass mir das Thema ein Herzensanliegen ist. Weil ich gesehen hab, was es für ein Unterschied macht. Mindfulness ist mehr als ein Tool, sondern ein Lebenskonzept.
Und das dritte ist, dass wir das Glück haben mit vielen Menschen zu arbeiten, denen das Thema ebenfalls am Herzen liegt. Ohne die wäre das alles nicht möglich. Wir haben die Ausrichtung mit Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen wir ähnliche Werte teilen und mit denen es richtig Spaß macht. Also von der Steuerberaterin über die Agentur, bis zur Reinigungskraft. Wir wollen mit Menschen zusammenarbeiten, die das auch gerne machen, was sie machen. Das macht einen großen Unterschied.
Esther, vielen Dank für das Gespräch!
Danke.
Das Interview führte Richard Möllers